DIE DIGITALE WELT IST EINE CHANCE

Welche Herausforderungen werden sich in den Lebensfeldern Arbeit, Mobilität sowie Gesundheit und Alter in den kommenden Jahren stellen – besonders unter dem Einfluss der Digitalisierung? Mit diesen Themen befasst sich die Kurzstudie „Gesellschaft 5.0“. Das Ergebnis: Digitalisierung bietet Möglichkeiten für alle.

Während wir in Deutschland noch im Dornröschenschlaf liegen, ist der digitale Wandel in anderen Ländern bereits in vollem Gange. 2017 rief die japanische Regierung nichts Geringeres als ein neues Zeitalter der Menschheitsgeschichte aus. „Dieses Zeitalter, bei dem sich alle Dinge vernetzen und alle Technologien verschmelzen, ist der Beginn der Society 5.0“, sagte der japanische Premierminister Shinzo. Dabei geht es nicht um die Digitalisierung einzelner Industriezweige, sondern der Gesellschaft als Ganzes. In allen Lebensbereichen sollen Technologien im Verbund mit Big Data, Robotik und KI einen Beitrag zur Lösung der drängenden Probleme Japans leisten – allen voran der Überalterung, dem Bevölkerungsrückgang und dem Arbeitskräftemangel. Digitalisierung wird als Chance begriffen, aktuelle und künftige Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft zu bestehen.

Keine Angst vor dem digitalen Wandel

Digitalisierung schafft nicht zwangsläufig weniger Arbeit, sondern andere. Veränderungsprozesse sind für alle notwendig, um niemanden abzuhängen. Denn die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten. Zu diesem Ergebnis kommt die Kurzstudie Gesellschaft 5.0, die vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos mit der Unternehmensberatung Capgemini erstellt wurde. Im Zentrum der Studie stehen sieben Thesen, die zwei Hauptaussagen haben. Zum einen hat Deutschland einen enormen Nachholbedarf beim Ausbau der digitalen und physischen Infrastruktur. Zum anderen kann der Prozess der Digitalisierung nur dann gesamtgesellschaftlich erfolgreich verlaufen, wenn weitgehend alle Bürger die dafür notwendigen Kompetenzen erwerben.

Medizinischer Bereich profitiert

Es gibt viele positive Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Medizin. Digitale Lösungen und Alltagshelfer ermöglichen etwa ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden. Dazu kommt das Telemedizinische Anwendungen Ärzte und Fachkräfte im Gesundheitswesen entlasten. Insgesamt wird die Medizin so proaktiv, individuell und auch kostengünstiger. In der Physiotherapie bedeutet das konkret bei der Patientenbetreuung, dass Übungen mit ausführlichen Erklärungen in der Reha- und Erhaltungsphase (Knie, HWS, Hüfte etc.) über eine App/Software bereitstehen. Das entlastet den Physiotherapeuten und macht den Patienten gleichzeitig unabhängiger – er kann an jedem Ort seinen Trainingsplan durchführen. Ein weiteres Thema sind Anträge auf Verlängerung einer Reha: Es würde die Arbeit aller erleichtern, wenn man dem Kostenträger eine kurze Videosequenz schicken könnten, die zeigt, welche Erfolge der Patient schon erreicht hat – und dass eine Verlängerung Sinn macht. Bislang schreiben Physiotherapeuten dazu seitenweise Begründungen. Wie die Zukunft in der Medizin aussehen kann, zeigt sich bereits jetzt in Japan. Die Asiaten setzen schon länger Serviceroboter in der Pflege oder für bestimmte Dienstleistungen ein. Es geht dabei um die frühzeitige Erkennung von Krankheiten, die schnelle, zielsichere Diagnose sowie den Einsatz bei Operationen. In dieser Hinsicht kann Digitalisierung und Künstliche Intelligenz mithilfe einer Vielzahl von Datensätzen und Supercomputern wichtige Aufgaben erfüllen. Im Zuge der Digitalisierung sind weitere Health-Care-Anwendungen geplant – darunter Telemedizin, die es Ärzten ermöglichen soll, Patienten per Computerscreen zu Hause zu betreuen. Oder Monitoring Services, die per Kamera und Sensoren rund um die Uhr den Gesundheitszustand von Patienten überwachen, um die Pflegekräfte zu entlasten. Und das bringt Vorteile für alle.

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