„WIR SUCHEN WEGE DER PATIENTENVERSORGUNG“

Knut Hofmayer aus Ostfriesland ist Geschäftsführer der Physiotherapie Hofmayer und dem Elithera Gesundheitszentrum in Rhauderfehn. Wir sprachen mit ihm über Expansion, Digitalisierung und Wünsche für die Zukunft.

Knut, du möchtest deine Praxisfläche vergrößern. Welche Gründe sprechen dafür?

Ja, das stimmt. Wir planen einen Neubau und wollen die jetzige Fläche vervierfachen, damit wir viel mehr aktive Therapie anbieten können. Dazu kommen Reha-Kurse und Prävention, die wir aufgrund der jetzigen Fläche nicht in ausreichender Anzahl anbieten können. Bislang haben wir einen kleinen Gruppenraum und fünf Behandlungsräume. Nach dem Ausbau können wir dann auf zehn Behandlungsräume, zwei Gruppenräume und eine KG Gerätefläche zugreifen. Einerseits um den Patienten besser zu therapieren, andererseits um wirtschaftlicher zu arbeiten. Das geht letztlich nur in der Kombination von aktiver Therapie mit digitaler Unterstützung.

Du nutzt seit kurzem Therapie- und Assistenzsoftware YOLii. Wie sind deine ersten Eindrücke? Wie hat das Team beim Einzug von YOLii mitgemacht?

Meine ersten persönlichen Eindrücke sind gut. Bei meinen Mitarbeitern herrschte am Anfang noch eine größere Skepsis. Gerade, weil einige von ihnen sich mit Neuerungen anfangs nicht so leicht anfreunden konnten. Aber es ist natürlich auch eine Frage des Alters. Wer mit der Digitalisierung aufgewachsen ist, hat es einfacher. Aber das Gute ist: Jeder hilft dem anderen bei der Umstellung. Und damit ist die Begeisterung für YOLii auf das Team übergesprungen. Mittlerweile sieht jeder die Vorteile und den Nutzen die uns YOLii bringt.

Was spricht noch für den Einsatz von YOLii?

Ich wollte einen Ausweg suchen von der passiven Behandlung des Physiotherapeuten hin zur aktiven Therapie, die ja letztlich auch meine Mitarbeiter entlastet. Und das geht sehr gut mit YOLii. Um Formen der Gruppentherapie kommen wir bei steigenden Patientenzahlen nicht mehr herum. Wir stehen am Anfang eines Fachkräftemangels, deshalb sind neue Wege der Patientenversorgung unumgänglich.

Wie haben deine Patienten auf YOLii reagiert? Gab es Skepsis, Lob oder Überraschungen?

Überraschend positiv. Alleine die Anwesenheit der Displays in den Behandlungsräumen weckt die Neugierde der Patienten. Wir erzählen ihnen dann, dass sie darauf sehen können wie sie trainieren müssen. Danach wollen viele einen Trainingsplan haben – und diese trainieren bereits fleißig mit YOLii. Die Hemmschwelle haben sie also schnell überwunden. Erstaunlicherweise kommt die digitale Unterstützung besonders gut bei der Generation 55plus an. 

Wie siehst Du unsere Physiotherapeuten im internationalen Vergleich digital aufgestellt?

Ich kann nur sagen, dass die Niederlande schon vor etwa 17 Jahren besser aufgestellt waren. Bereits während meiner Studienzeit funktionierte dort alles online, etwa die Bearbeitung von Aufgaben. Wir haben in der Digitalisierung einen unheimlichen Nachholbedarf und dürfen den Anschluss nicht verlieren.

Welche weiteren Wünsche hast Du für die Zukunft?

Ich würde mir für Niedersachsen wünschen, dass hier genau wie in anderen Bundesländern Fördertöpfe entstehen. Denn nur so kann man die Digitalisierung weiter vorantreiben. Und wenn ich schon dabei bin: Für die Berufsverbände wünsche ich mir einen ständigen Sitz mit Stimmrecht im gemeinsamen Bundesausschuss. Bislang werden Physiotherapeuten nur angehört, dürfen aber nicht mitbestimmen. Ansonsten arbeite ich im schönsten Beruf der Welt. Da ist man dann wunschlos glücklich.

Für weitere Fachtagungen zum Thema „Physiotherapie 5.0 – Patientenversorgung 2020“ finden Sie die Termine und Anmeldeformulare hier.