APPS IM ALTER ERLEICHTERN DEN ALLTAG

Auch wenn einige das vielleicht anders sehen: Die Digitalisierung geht jeden an – besonders ältere Menschen. Viele Apps ermöglichen eine steigende Mobilität und garantieren, aktiv am Leben teilzunehmen.

Was für junge Menschen in Fleisch und Blut übergegangen ist, sehen viele ältere Menschen als unnötigen Ballast an – der Umgang mit digitalen Medien. Während die große Mehrheit der Jüngeren in Deutschland aktiv und regelmäßig das Internet nutzt, nimmt nur etwa jeder Dritte der über 60-Jährigen am digitalen Leben teil. Die Stiftung Digitale Chancen und Telefónica Deutschland haben 2017 die Ergebnisse ihrer Studie „Digital mobil im Alter“ zur Internetnutzung vorgestellt. Dabei erleben Senioren das Internet durchaus als Gewinn für Mobilität und Kontaktpflege und halten sich gerne mit Online-Spielen geistig fit. Dazu benötigen sie jedoch eine spezifische Begleitung, die Hilfestellung leistet.

Digitalisierung als moderner Rollator

Eine Studie des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) zur digitalen Mobilität im Alter zeigt, dass Internetnutzer oft die Online-Fahrpläne von Bussen und Bahnen nutzen (66 %). Ebenso hoch im Kurs liegen bei Senioren Google Maps (53 %), genauso wie die Informationsbeschaffung zu Reisen und Unterkünften (46 %). Die Digitalisierung wird also von Senioren durchaus als Hilfsmittel geschätzt, das eine aktive Mobilität gewährleistet.

Hat man sich früher beim Plausch am Telefon ausgetauscht, setzten ältere Generationen heutzutage auf WhatsApp, Facebook und Co: Laut Statista haben 52 Prozent der Ü60-jährigen WhatsApp auf ihrem Smartphone installiert. Eine Onlinestudie von ARD und ZDF wiederum zeigt auf, dass immerhin 17 Prozent der 50- bis 69-Jährigen in Deutschland Facebook mehrmals wöchentlich nutzen.

Beliebte Online-Gesundheitsberater

Auch die TK-Studie zur digitalen Gesundheitskompetenz von 2018 stützt diese Beobachtungen. Jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 70 Jahren in Deutschland nutzt Apps und Tracker. Mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) nutzt inzwischen Angebote zur digitalen Selbstvermessung wie Fitness­Tracker, Pulsuhren oder Online­Gesundheitscoaches, die individuelle und interaktive Programme beispielsweise zu Ernährung oder Sport anbieten. Und das Angebot wächst ständig weiter. Apps für Taxis, Carsharing oder E-Bikes erweitern die mobilen Möglichkeiten – und steigern dadurch die Unabhängigkeit von Senioren.

Leitfaden für Senioren

Es gibt auch Senioren, die ihren Altersgenossen den Sprung über die technische Hürde erleichtern wollen. Die 70jährige Monika Sintram-Meyer gibt in ihrem Buch „Vom Nutzen digitaler Geräte für Senioren – Ein Ratgeber mit Beispielen und Tipps. „Es ist schlimm genug, dass es im Alter irgendwann körperlich bergab geht“, sagt sie in einem Interview. „Aber ich bin der Meinung, dass man alles tun sollte, um so lange wie möglich selbstständig zu bleiben.“ Als Helfer dienen digitale Geräte. Da es immer weniger Bank-Filialen gibt, kann Online-Banking eine interessante Lösung sein. Oder die Autorin erklärt, wie das Smartphone zum Navi wird – auch am Rollator. Ihr Ziel formuliert sie schnörkellos und direkt: „Mir geht es darum, dass meine Generation in die Hufe kommt!“